In Dating-Portalen scheint die große Liebe immer nur einen Klick entfernt –
tatsächlich verlieben sich aber nur wenige, die online einen Partner suchen.
Immer mehr Deutsche setzen trotzdem auf das Netz. Betriebsausflug? Diskothek?
Die kuppelnde Freundin? Alles bald Geschichte. Bereits 2025, prophezeien
Studien, wird jedes dritte Paar sagen, die PC-Maus und ein Glasfaserkabel
hätten sie zusammengebracht. Schon heute suchen sieben Millionen Deutsche ihr
Liebesglück in Online-Portalen statt in der Kneipe nebenan. Damit liegt
Deutschland im europäischen Vergleich auf Platz vier – nach Schweden,
Großbritannien und der die Statistik anführenden Schweiz.
Schriftlich geht’s besser
Neun von zehn Deutschen sehen nur Vorteile in der Partnersuche via Internet. Das ergab eine aktuelle Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Nachrichtenmagazins FOCUS (1003 Befragte).
55 Prozent der Befragten freuen sich über „eine größere Auswahl an Partnern“ im Netz, 45 Prozent glauben, dass sie sich schriftlich besser ausdrücken können als beim Vis-à-vis-Flirt.
Die „Diskretion“ im Internet wissen 47 Prozent der Männer zu schätzen und 42 Prozent der Frauen. Dass sie dank Internet für einen Flirt nicht einmal mehr das Haus verlassen müssen, halten 82 Prozent der 14- bis 29-Jährigen für einen Vorteil, während dieser Aspekt nur für 52 Prozent der über 60-Jährigen ein Argument ist, so das Magazin FOCUS.
Schlaraffenland der Liebe
Ganz so bequem und einfach ist es dann aber doch nicht, aus dem virtuellen Netz sein Fischlein fürs Leben zu angeln. „Online-Dating bietet ein sehr hohes Frustrationspotenzial“, sagt Andreas Laufer, der in seiner Münchner Agentur Suredate auf Kundenwunsch Online-Profile erstellt und die gesamte Korrespondenz bis zum ersten Date übernimmt. „Die Kontaktbörsen im Internet sehen nur aus wie das Schlaraffenland“, sagt der Profi. „Man muss hart arbeiten, um die Früchte
zu ernten.“
Laufers Kompagnon Ingo Möbius fügt hinzu: „Es ist schlimm, abends stundenlang online zu sein. Wenige verlieben sich dabei in einen Partner. Viele verlieben sich in die virtuelle Welt.“
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